Dienstag, 5. Februar 2013

Spiel mit deinen Gefühlen - Teil 2: „To the Moon“

Hier und da kommt man in den Genuß eines Games, von dem man eben dies nicht erwartet hätte. Beim Steam-Browsen nach guten Indie-Titeln ist mir derweilen Freebird Games' "To the Moon" ins Auge gefallen - ein Game, von dem ich vorher noch nichts wusste, und von dem ich im Traum nicht erwartet hätte, dass es mich so sehr mitreißen würde.


Verpackt im Pixel-Look guter alter SNES-RPG's wirkt To the Moon zunächst nicht so, als werfe es Fragen zu innersten menschlichen Problemen auf. Genau das war wohl Freebird Games' Intention. Den Spieler mit der Tiefe des erzählten Inhalts zu überraschen. Und das gelingt ihnen unfassbar gut.
Im Groben geht es bei To the Moon um den alten, im sterben liegenden Herren John. Der Spieler schlüpft in die Rolle der Wissenschaftler Dr. Rosalene und Dr. Watts, welche Johns letzten Wunsch erfüllen sollen. Ihr werdet es anhand des Titels sicherlich schon herausgefunden haben - John wäre gerne einmal auf dem Mond.

Innerhalb der Geschichte werden sehr komplexe Themenbereiche rund um das Leben, den Tod und die Wichtigkeit von Erinnerungen angesprochen. Vor allem der letzte Punkt wird den einen oder anderen unter euch (wie auch mich) zu extremen moralischen und melancholischen Gedanken hinziehen. Die Charaktere sind zudem allesamt glaubwürdig und fühlen sich sehr menschlich an - was auch dank einiger Anspielungen im 360°-Bogen gelingt.
Mehr zur Story werde ich hier nicht verraten. Das liegt eben daran, weil To the Moon genau aus ihr besteht. Es gibt keinen großen Schnickschnack drumherum. Die Grafik ist im altbackenen 16-Bit-Stil gehalten. Das Gameplay ist marginalstes Point-and-Click. Auch die Spielzeit ist mit ungefähr fünf Stunden relativ knapp bemessen - hier sind die fünf Stunden aber wirklich relativ zu sehen. Sie werden euch im Nachhinein verdammt lang vorkommen. Es sind einfach zu viele Fragen, die To the Moon in einem selbst hervorruft. Und das ein oder andere feuchte Auge.

Ein sehr großes Lob gebührt zudem dem Soundtrack. Die Lieder, die ihr zu Anfang hören werdet, steigern sich zusammen mit der Story in ungeahnte Gefühlshöhen. Wenn ihr nach dem Durchspielen noch einmal den Soundtrack anschmeißt ist Gänsehaut garantiert. Die Musik weckt erneut die moralischen Fragen der Geschichte, und ihr könnt nicht anders als glücklich und melancholisch zu reagieren.

Alles in allem ist es schwierig. Schwierig, die Gefühle zu beschreiben, die dieses Spiel in mir auslöst. Ich bin der festen Überzeugung, dass es jedem anderen genauso ergeht. Deshalb sollte sich jeder, der auf emotionales Gaming steht - und das sind mehr Gamer als manch einer erwarten würde - To the Moon anschauen. Und dabei wird es sicherlich nicht bleiben. Denn man will einfach wissen, wie die Geschichte ausgeht.


Um meine Lobeshymne zu beenden: kauf es dir. To the Moon ist eine Anschaffung, die niemand bereuen wird. Derzeit lässt sich To the Moon auf der offiziellen Seite von Freebird Games kostenlos für eine Stunde antesten. Der Steam-Kaufpreis liegt aktuell bei 7,99€.

To the Moon auf Steam


- Bas 

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